Baunachrichten

Baubegleitendes Qualitätscontrolling: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser


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Durch Baumängel entstehen in Deutschland jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Die Verärgerung bei den Betroffenen ist groß, die finanzielle Belastung zur Schadensbegrenzung immens. Deshalb gilt: Je eher ein Mangel erkannt wird, desto geringer sind die Folgekosten. Das Baubegleitende Qualitätscontrolling von TÜV NORD unterstützt Bauherren und Bauträger während des gesamten Bauprojekts, um Anzahl und Umfang von Baumängeln in der Bauphase zu minimieren und somit den Auswirkungen möglicher Schäden vorzubeugen.

Bauprojekte sind in den vergangenen Jahren immer komplexer geworden. Gründe dafür können zum einen die Nichtbeachtung neuer Regelwerke oder zum Beispiel auch die Verwendung innovativer Baustoffe mit modernen Verfahren sein. Doch vor allem spielt der stetig wachsende Preisdruck innerhalb der Baubranche eine wesentliche Rolle. „Bauunternehmen, die im Wettbewerb bestehen wollen, müssen oft wesentliche Abstriche bei der Qualität machen, um Kosten einzusparen“, sagt Dirk Giesing, Projektleiter der Fachgruppe Bautechnik bei TÜV NORD. Der technische Dienstleistungskonzern stellt besonders häufig handwerkliche Ausführungsmängel bei Bauwerksabdichtungen und -dämmungen, bei Verblend-, Putz- und Wärmedämmverbundfassaden sowie bei keramischen Wand- und Bodenbelägen fest.

Um die Bauausführungen zu überprüfen und dabei Baumängel festzustellen, sind Giesing und seine Kollegen bundesweit auf Baustellen tätig. Sie begleiten und beraten die Baufirmen bei ihren Tätigkeiten. Neben der allgemeinen Prüfung der Planungsunterlagen führen die Sachverständigen im Laufe der Bauphase stichprobenartige, visuelle Kontrollen auf der Baustelle durch. Die Anzahl der Kontrollen ist dabei von Funktion und Größe des Bauprojekts abhängig. Die jeweiligen Begutachtungen vor Ort finden zu prägnanten Zeitpunkten des Baufortschritts statt. Das ist in der Regel nach Fertigstellung der Kellerräume, im Rohbau, im anschließenden Innenausbau sowie bei der Endabnahme der Immobilie der Fall. Experten sprechen deshalb auch vom sogenannten Fünf-Phasen-Prinzip, das sich positiv auf Qualitäts-, Kosten- und Terminsicherheit auswirkt. Nach jedem Prüftermin wird eine schriftliche Stellungnahme von den Experten des TÜV NORD angefertigt. Diese dokumentiert den aktuellen Baubestand, hält aber auch jeden durchgeführten Kontrollschritt genau fest. „Die detaillierte Auflistung ist besonders für die Arbeitsschritte wichtig, die im Nachhinein optisch nicht mehr nachzuvollziehen sind“, erläutert Giesing. Davon betroffen sind zum Beispiel Arbeiten, die vor dem Verschließen der Baugrube durchgeführt werden.

Beendet ist die Arbeit der Sachverständigen, wenn die Schlüssel an den Immobilienbesitzer übergeben sind – im besten Fall ohne große Zwischenfälle. Die Kosten für ein baubegleitendes Qualitätscontrolling beginnen bei einem üblichen Einfamilienhaus als Einzelobjekt ab 2.600 Euro netto – abhängig von Bauort, Art und Größe des geplanten Hauses. „Verglichen mit der gesamten Bausumme eine sinnvolle Investition“ sagt Giesing.


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