BautechnikTopthema

Nachhaltige Stickoxidreduzierung in Ballungsräumen


AnzeigeBFZ-Content GDYN

Die ERLUS AG hat ein Verfahren vorgestellt, das dazu beitragen kann, die Stickoxidbelastung in Ballungsräumen zu reduzieren. Bei ERLUS Lotus air werden Tondachziegel mit einer Beschichtung aus Anatas versehen. Diese wirken dann photokatalytisch aktiv und somit luftreinigend gemäß der freiwilligen Selbstverpflichtung des Fachverbandes angewandter Photokatalyse (FAP). „ERLUS Lotus air kann dazu beitragen, politisch unpopuläre Fahrverbote für Dieselautos zu vermeiden“ erklärt Peter Hoffmann, Vorstand der ERLUS AG. Der Grund: Dächer wirken mit ERLUS Lotus air wie wirkungsvolle Luftfilter. Im ersten Schritt bietet ERLUS das neue Verfahren für den Ergoldsbacher E 58 S in Rot an.

Hohe Stickoxidabbauwerte der beschichteten Dachziegel

Im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts “PureBau – Untersuchung von Werkstoffsystemen für photokatalytisch hocheffiziente Baustoffe“ wurden mit photokatalytisch aktivem Anatas beschichtete Dachziegel durch das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) in Braunschweig getestet. Mit einem Wert von ca. 1,1 cm/s für die Depositionsgeschwindigkeit (Geschwindigkeit, mit der Gase auf Oberflächen abgesetzt und damit aus der Luft entfernt werden) liegen die Stickoxidabbauwerte der beschichteten achziegel etwa viermal so hoch, wie sie für einen vernünftigen Einsatz in der Praxis notwendig wären. ERLUS Lotus air ist somit eine weitere marktfähige Baustofflösung für die Stickoxidreduzierung in belasteten Städten.

Stickoxide beeinträchtigen die Lebensqualität der Bürger vieler Städte. Der Grenzwert von 40 μg/m3 Luft wird in einigen Städten deutlich überschritten. Ansätze, die Feinstaub- und Stickoxidbelastung zu reduzieren, gibt es viele. „Die meisten, wie z.B. die Elektromobilität, wirken aber nur langfristig, teilweise wohl erst in 20 bis 30 Jahren“, analysiert Hoffmann. Damit beiben den betroffenen Städten nach derzeitigem Stand nur Fahrverbote, die politisch aber gegen erhebliche Widerstände durchzusetzen sind.

Photokatalytisch aktive Baustoffe haben enormes Potenzial

Dabei gibt es längst Alternativen zu den Fahrverboten: Dach- und Gebäude-Oberflächen für luftreinigende Baustoffe gibt es in den dicht bebauten Städten reichlich. Und diese können sehr effektiv genutzt werden. Die photokatalytisch aktiven Baustoffe sind bei Sonnenlicht in der Lage, Stickoxid in der Luft abzubauen. „Solche Baustoffe können einen nachhaltigen und kostengünstigen Beitrag zur Stickoxidreduzierung leisten – ohne dass es dadurch im Stadtbild zu Änderungen kommen muss“, betont Hoffmann. Neben Betonflächen, Plastersteinen und Fahrbahndecken, Farben, Fliesen, Solarmodulen oder Fensterscheiben kann nun auch die mit ERLUS Lotus air beschichtete Dachfläche einen Beitrag zu sauberer Luft in den Ballungsräumen leisten.

In deutschen Städten werden jährlich viele Quadratmeter Dachfläche mit Steildächern neu eingedeckt oder bestehende Dächer saniert. Wird ein Teil dieser Flächen zukünftig mit photokatalytisch aktiven Oberflächen ausgestattet, kann die Luft in den Städten nachhaltig verbessert werden – ohne das Stadtbild zu verändern. „Das Szenario ist keine Zukunftsmusik mehr. Durch gezielte Ausschreibungsvorgaben für den Bau oder die Sanierung öffentlicher Gebäude können Städte den Einsatz photokatalytisch aktiver Baustoffe bereits heute nachhaltig fördern“, schließt Hoffmann.


AnzeigeBFZ-Content GDYN