Bautechnik

Neuer Feuchtespeicherputz auf mineralischer Basis


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Das neu entwickelte mineralische Regulierputzsystem StoCalce Functio übertrifft selbst Lehmputze um mehr als 30 Prozent in der Fähigkeit Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben. Es ist Basis eines wissenschaftlich getesteten Kalkprodukte-Systems, dessen natürliche Komponenten das Raumklima von Alt- und Neubauten nachweislich verbessern.

Bauherren halten es für selbstverständlich, dass Innenraumprodukte frei von Konservierungsstoffen sind und keine Schwermetalle enthalten. Außerdem sollten sie für ein gesundes Raumklima sorgen, indem sie Luftfeuchtigkeit aufnehmen, zwischenspeichern und beim Lüften schnell wieder abgeben. Genau diesen Anforderungen wird das StoCalce Functio-Sortiment gerecht.

Kernstück eines neuartigen Kalkputzsortiments ist das mineralische StoCalce Functio-System, bestehend aus einem Regulier-Unterputz, einem Funktionsspachtel und zwei Deckputzen. Diese von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa gemeinsam mit dem Baustoffspezialisten Sto entwickelten Produkte vereinen die positiven Eigenschaften von Kalk und Lehm. Im Zusammenspiel nehmen sie doppelt so viel Feuchtigkeit auf wie Standard-Kalkprodukte und rund 30 Prozent mehr als Lehmputze. Dazu kommt, dass das ökologische Material wasser- und abriebfest ist, leicht verarbeitet und – ein entscheidender Vorteil – problemlos überarbeitet werden kann.

Abgerundet wird die Produktreihe durch Kalk- und Silikatfarben, hochwertige Marmor-Kalkspachtel sowie Regulier- und Oberputze auf mineralischer Basis. Entscheidend ist dabei, dass alle Produkte aufeinander abgestimmt sind und im Zusammenspiel ihre uneingeschränkte Funktionsfähigkeit gewährleisten. Denn Wandaufbauten, bei denen beispielsweise ein funktionaler Putz mit einer ungeeigneten Farbe überstrichen wird, die das Feuchtemanagement in den obersten Schichten des Putzes unterbindet, nutzen niemandem.

Im Rahmen des Forschungsprojekts SuRHiB (Sustainable Renovation of Historical Buildings) untersuchte das Empa-Institut Lehm-, Kalk- und Gipsputze im Hinblick auf ihre Feuchtespeichereigenschaften. Anschließend startete die Entwicklung eines Feuchtespeicher-Putzsystems mit dem Ziel, dass dieses das beste Messergebnis bei bestehenden Produkten deutlich übertreffe. Das Ergebnis ist der mineralische, auf hydraulischem Bindemittel und Kalkhydrat basierte Grundputz StoLevell Calce RP für den Innenbereich. Seine maximale Feuchteaufnahme übertrifft die zuvor gemessenen Spitzenreiter (zwei Lehmputze) um mehr als 30 Prozent. Anschließend bezog das Empa-Institut das Thema Deckbeschichtung in seine Untersuchung ein. Deckschichten wie Oberputze, Tapeten oder farbige Anstriche verschönern Decken und Wände, beeinträchtigen aber je nach Material die Sorptionseigenschaften der Unterputze. Hier kommt es also darauf an, nur Produkte aufzubringen, die exakt auf die Eigenschaften des Grundputzes abgestimmt sind und selbst einen möglichst geringen Diffusionswiderstand aufweisen. Getestet wurden drei besonders geeignete Produkte: der speziell im Rahmen des Projekts entwickelte Oberputz StoCalce Active K, eine Dispersionssilikatfarbe (StoColor Sil In) und eine Kalkfarbe (StoColor Calcetura). Durch den zusätzlichen Oberflächenwiderstand des Oberputzes sank die Feuchteaufnahme um circa 17 Prozent (von 90 auf ungefähr 75 g/m2), was aber den besten gemessenen Lehmputz (59 g/m2) noch immer deutlich übertrifft. Die Kalkfarbe dagegen hatte praktisch keinen Einfluss, sie bewirkte im Gegenteil eine leichte Steigerung, da sie auch als Feuchtespeicherschicht wirkt. Bei der Dispersionssilikatfarbe, deren lang anhaltend hoher ph-Wert zusätzlich vor Schimmel schützt, wurde eine Verschlechterung von maximal zehn Prozent gemessen.

Das so entstandene Innenputzsortiment ermöglicht es also, künftig das Klima eines Raumes – in Neu- wie in Altbauten – durch einfach durchführbare Maßnahmen (Verputzarbeiten) im positiven Sinne zu beeinflussen. Problemen mit kondensierender Feuchte kann erfolgreich vorgebeugt werden, und Schwankungen der Luftfeuchtigkeit können erheblich reduziert werden.

Sto AG, www.sto.de

In 5000-facher Vergrößerung zeigt die Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme sowohl bei der Kalkfarbe (dieses Bild) als auch bei der Dispersionssilikatfarbe den porösen Beschichtungsfilm, der eine gute Wasserdampfdurchlässigkeit bedingt. Bild: Empa In 5000-facher Vergrößerung zeigt die Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme sowohl bei der Kalkfarbe als auch bei der Dispersionssilikatfarbe (dieses Bild) den porösen Beschichtungsfilm, der eine gute Wasserdampfdurchlässigkeit bedingt. Bild: Empa Nordtest, 24-Stunden-Zyklus. Vergleich der beiden Lehmputze mit dem Feuchtespeicherputz. Bild: Empa Messung der maximalen Feuchteaufnahme: Nach etwa 24 Stunden haben der Lehmputz (99g/m2) und der Gipskalkputz (52 g/m2) ihre Sättigungsgrenze erreicht, der Feuchtespeicherputz ist auch nach 144 Stunden (203 g/m2) noch nicht gesättigt. Bild: Empa 150 Jahre Erfahrung – mit Kalk fing bei der heutigen Sto AG alles an. Bild: Sto AG

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