Bautechnik

Proberaum in Südtirol


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{jathumbnail off}Homatherm GmbH

Die kleine Gemeinde Kastelruth in Südtirol blickt auf eine lange Musiktradition zurück. Bereits seit 1796 spielt die Musikkapelle Kastelruth bei öffentlichen und privaten Feierlichkeiten auf. Auch zum Proben haben die über 60 Blasmusikanten mittlerweile viel Platz. Für den guten Ton im neuen Probelokal sind durchdachte Geometrie der Decken- und Wandeinbauten, aber auch die mit Holzfaserdämmstoffen gedämmten Innenwände verantwortlich.

Zentral in der 6500 Einwohnergemeinde gelegen, stellt der kompakte Baukörper mit seiner farblichen Gestaltung einerseits den Bezug zum klassizistischen Kirchturm her und lenkt anderseits mit seinem weit auskragenden Vordach den Blick auf die einmalige Kulisse der Dolomiten. Die Architekten Karl Kerschbaumer und Harald Pichler aus dem 30 Kilometer entfernten Brixen entwickelten auf dem Grundstück zudem eine moderne Kita mit großzügigen Spielflächen im Freien. Das knapp 25 x 13 x 8 Meter große Gebäude für die Musikkapelle wurde in Holzmassivbauweise errichtet und kommt im Rohbau vollkommen ohne Leim und Nägel aus – eine entscheidende Vorgabe der Bauherren die zusammen mit den natürlichen Dämmstoffen von Homatherm für eine gesunde Luftqualität sorgt. Während das zweigeschossige Foyer auch ausreichend Platz für Trachtenraum, Notenarchiv, Sitzungs- und Büroraum sowie Aufenthaltsraum bietet, lässt der eigentliche Proberaum akustisch keine Wünsche offen.

Homatherm GmbH

Für die umfangreichen Berechnungen zogen die Architekten mit Klaus Ramoser von NiRA Consulting einen Fachmann zurate. Er verhalf dem gut 160 Quadratmeter großen Raum mit einer ausgeklügelten Geometrie perforierter Akustikpaneele an Wand und Decke zu einem ausgewogenen Klangbild. „So kann der Kapellmeister die einzelnen Instrumente optimal differenzieren und die Musiker können sich gegenseitig gut hören. Außerdem sollte der Raum nicht zu laut klingen, damit die Spielfreude und vor allem auch das Gehör der Musikanten erhalten bleiben“, beschreibt Ramoser seine Aufgabe. Im neuen Probelokal der Musikkapelle Kastelruth ist diese exzellent gelungen. „Die Schalldiffusion im Raum und das gegenseitige Hören sind optimal, eine kurze Nachhallzeit erleichtert das Musizieren und die Abklingzeit hat geradezu einen linearen Verlauf. Man fühlt sich darin wohl, weil es natürlich klingt“, freut sich Gerhard Prossliner, Obmann der Musikkapelle Kastelruth.

„Natürlich“ ist neben dem Klang auch die Bauweise mit massiven Holzwänden und Zwischendecken als Holzverbundkonstruktion im Niedrigst-Energiehaus-Standard. „Wir haben uns bewusst für die Verwendung von naturbelassenem Massivholz entschieden, weil wir mit der Investition verantwortungsvoll eine werterhaltende Struktur schaffen wollten“, erläutert Prossliner, der gemeinsam mit seinem Baukomitee alle baurelevanten Entscheidungen getroffen hat. “Für uns stand daher von vornherein fest, dass sich die Investition in jeder Hinsicht lohnen soll. Neben einer guten Ausstattung waren uns auch Aspekte wie Schallschutz, gute Luftqualität im Innenraum oder eben die Verwendung nachhaltiger Rohstoffe wichtig. Durch die naturbelassenen Materialien im Probelokal, herrscht dort ein angenehmes, wohnliches Klima, wodurch die Musikantinnen und Musikanten sehr gerne die Proben besuchen.“

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Neben dem patentierte Rubner Wand- und Deckensystem ‘Soligno‘, das vollständig ohne Metall und Leimverbindungen auskommt, wurden die Innenwände mit flexiblen Holzfaserdämmmatten von Homatherm gedämmten. 140 Millimeter holzflex standard auf den 180 Millimeter dicken Holzmassivbauwänden bieten einen sicheren Wärme- und zusätzlichen Schallschutz. Der diffusionsoffene Charakter und die Feuchtespeicherfähigkeit der Holzfaserdämmung sorgen für ein angenehmes Raumklima. In den offenporigen Holzfasern wird die Feuchtigkeit temporär gespeichert und kann per Diffusion oder Kapillarwirkung wieder abgegeben werden. Die 1.220 x 580 Zentimeter großen Matten zeichnen sich zudem durch ihre Flexibilität und Rückstellkraft aus und ließen sich so einfach und unkompliziert in die vor die Massivbauwand gestellte Ständerkonstruktion einklemmen – unkontrollierte Hinterströmungen und somit Konvektionen werden vermieden. Der Zuschnitt kann mit Dämmstoffmesser, Fuchsschwanzsäge oder Bandsäge erfolgen. Die Matten lassen sich beidseitig und somit nahezu verschnittfrei verwenden.

Für die fachgerechte Ausführung vor Ort wurden die Spezialisten von Rubner Objektbau beauftragt. Fünf Monteure stellten die vorgefertigten, bis zu 5,9 x 2,4 Meter großen Wandelemente in nur drei Wochen auf. Die Außenseite der Massivholzwände wurde ebenfalls mit Holzfaserdämmplatten von Homatherm gedämmt. Hinter der cremeweißen Putzfassade sorgen 140 Millimeter holzFlex protect Dämmmatten und ein 80 Millimeter dickes Wärmedämmverbundsystem EnergiePlus comfort für eine sichere Dämmwirkung ohne Wärmebrücken. So ließ sich der Transmissionswärmeverlust (U-Wert) auf 0,14 W/m2K reduzieren und der Energiestandard „KlimaHaus Nature A“ erreichen.

EnergiePlus comfort besteht aus einer diffusionsoffenen, robusten Putzträgerplatte aus Holzfasern und speziell darauf abgestimmten hochwertigen Putzkomponenten. Das WDVS für den modernen Holzrahmenbau, wurde mit Nut und Feder-Profil im praktischen Kleinformat von 1.250 x 600 Millimetern verwendet. Zur Vorbereitung der Montage wurde die Fassade nach dem Winter auf Trockenheit ge-prüft und eine Holzständerkonstruktion für die erste Dämmebene aus flexiblen holzFlex protect Dämmmatten erstellt. Anschließend konnte der untere Abschluss mit Sockelabschlussleisten erstellt werden. Hierbei waren Dehnungsfugen einzuplanen und die Platten mit Fugendichtband gegen Hinterlüftung zu schützen. Die 80 Millimeter dicken Putzträgerplatten wurden mit mindestens sechs Holzbauschrauben und Thermowasher-Unterlegscheiben je Quadratmeter an der Ständerkonstruktion befestigt. Im Sockelbereich beginnend wurden die Platten im Verband, mit 30 Zentimeter Versatz, fugenlos verlegt. Anschlüsse an Fenster, Türen oder Gebäudekanten sind mit speziellen Homatherm-Profilen schlagregen- und winddicht ausgeführt. Dank der durchgehenden Hydrophobierung halten die Homatherm Dämmplatten der Witterung auch unverputzt bis zu vier Wochen stand. Ihre hohe Druckfestigkeit bietet einen sicheren Schutz gegen Vandalismus und Anpralllasten. Einer Verschmutzung durch Algen und Moose wie bei herkömmlichen Dämmstoffen wird durch eine gute Wärmespeicherfähigkeit vorgebeugt.

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Während der Großteil des Gebäudes mit dem abschließenden Putzsystem – bestehend aus einer fünf Millimeter dicken Armierungsschicht mit alkalibeständiger Glasgittergewebeeinlage und wasserabweisendem Abriebputz mit drei Millimeter Körnung – eine langlebige cremefarbene Oberfläche erhielt, markierten die Architekten den Eingangsbereich der Musikkapelle mit einer farblich passenden, hinterlüfteten Lärchenholzfassade – ein Zusammenspiel, das wie die einzelnen Töne der Kastelruther Blaskapelle ausgesprochen gut harmoniert.

Homatherm GmbH, www.homatherm.com

Projektdaten
Bauvorhaben: Musikproberaum Kastelruth
Bauherr: Musikkapelle Kastelruth
Architekten: Kerschbaumer Pichler & Partner, Brixen
Akustikplaner: NiRA Consulting, Brixen
Verarbeiter: Objektbau Rubner, Bruneck
Produkt: Homatherm holzFlex standard, holzFlex protect, WDVS EnergiePlus comfort
Fotos: Homatherm, Objektbau Rubner, Musikproberaum Kastelruth

 


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