Fachwissen

Mehr Förderung für die Dämmung von Bestandsgebäuden gefordert


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Nach einer aktuellen Bestandsaufnahme ist erst jede dritte Fassade wärmegedämmt und entspricht den gesetzlichen Anforderungen. Überschlägig ermittelt, müssten in Deutschland jährlich mindestens 40 Millionen Quadratmeter Außenwandfläche nachgedämmt werden. Doch das Marktpotenzial nachträglicher Dämmungen wurde in den Jahren 2005 bis 2008 im Durchschnitt zu gerade einmal 0,76 Prozent ausgeschöpft. Einen Grund für die Zurückhaltung privater Hauseigentümer liegt nach Ausssage des Verbandes Holzfaser Dämmstoffe in der ungeklärten Fördersituation. 

Holzfasergedämmter Holzrahmenbau mit hinterlüfteter Holzfassade, Bildquelle: VHD e.V./A. Zielke

Die ehrgeizigen Umwelt- und Klimaschutzziele der Bundesregierung, die eine Minderung des Energiebedarfs im gesamten Gebäudebestand von mindestens 80 Prozent bis 2050 vorsehen, lassen sich nur mit Energie- und Heizkosteneinsparungen im privaten und gewerblichen Gebäudebereich erzielen. Die Kombination von Klimaschutz- und Spareffekten kann nur funktionieren, wenn man über ein nachhaltiges Dämmkonzept verfügt. Investitionen in Dämmmaßnahmen müssen aber unbedingt berechenbar und auch bezahlbar sein. Der Verband Holzfaser Dämmstoffe fordert von der Politik eine auf Dauer sicher kalkulierbare Förderung energetischer Sanierungen im Gebäudebestand, die über die gegenwärtigen zinsverbilligten KfW-Kredite deutlich hinausgeht.

Dämmstoffe aus Holzfasern haben sich als dauerhafte und nachhaltig wärmedämmende Baumaterialien bewährt. Dadurch werden weniger fossile Brennstoffe verbraucht, was den klimaschädigenden Kohlendioxidausstoß reduziert.

Dass die Sanierung bislang ungedämmter Wohngebäude im gesamtgesellschaftlichen Interesse liegt, macht ein Blick in die Statistik deutlich: Insgesamt gibt es in Deutschland rund 38 Mio. Wohneinheiten als Ein- und Zweifamilienhäuser sowie als Wohnungen in Mehrgeschossgebäuden. Davon bedürfen etwa 24 Mio. Wohneinheiten einer umfassenden energetischen Sanierung, um den baulichen Anforderungen auf dem Niveau der geltenden Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) zu entsprechen. Danach darf ein sanierter Altbau maximal 140 Prozent des Energiebedarfs eines vergleichbaren Neubaus aufweisen. Im Neubau gilt ein Heizenergiebedarf von umgerechnet 3 bis maximal 7 Litern Öl bzw. Kubikmetern Gas pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr als akzeptabel. Ungedämmte Altbauten hingegen »verkonsumieren« leicht das Vierfache!

Fachinformationen zu Holzfaserdämmstoffen und Holzfaser-Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) für Architekten, Planer, Energieberater und Bauingenieure enthalten zwei Informationsbroschüren, die auf der Internetseite www.holzfaser.org bereitgestellt werden. Das »Merkblatt Anwendung von Unterdeckplatten aus Holzfasern« regelt die Anwendung von Unterdeckplatten aus Holzfasern und die »Erläuterungen des VHD e.V.« erörtert die Anforderungen und Klassen von Holzfaser- und Holzfaserdämmstoffplatten für die Verwendung als Unterdeckung.


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